ungarischer Schriftsteller, Dramatiker, Übersetzer und Journalist; Arbeit im Samisdat (Selbstverlag); Werke: Lyrik, Essays, Theaterstücke, Übersetzungen, u. a. "Das Verhör", "Der Kompromiss", "Erinnerungen an die schönen alten Zeiten"; Artikel und Essays zu aktuellen politischen Themen u. a. in der FAZ, taz, Lettre International; Schüler vonGeorg Lukács
* 16. Juni 1931 Budapest
† 13. Oktober 2005 Budapest
Herkunft
István Eörsi wurde als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Anwaltsfamilie geboren. Der Anwalt Gyula Eörsi war sein Bruder.
Ausbildung
E. studierte an der Universität von Budapest englische und ungarische Literatur, wo er ein Schüler des weit über Osteuropa hinaus einflussreichen Literaturhistorikers und Kulturphilosophen Georg Lukács war, dem Mitbegründer des ungarischen Samisdat (dt. Selbstverlag für Untergrundliteratur).
Wirken
Nach seiner Ausbildung arbeitete E. als Lehrer und Journalist. Im Dez. 1956 wurde der überzeugte Kommunist E. wegen seiner Teilnahme am ungarischen Volksaufstand, der von Parteichef János Kádár im Nov. 1956 mit sowjetischer Hilfe niedergeschlagen worden war, zu acht Jahren Haftstrafe verurteilt. Zwar hatte sich E. nicht mit der Waffe an dem Aufstand beteiligt, doch war er nach dem Einmarsch der Russen als Mitarbeiter der Untergrundzeitung "Élünk" und als Verbindungsmann zwischen dem "Revolutionskomitee der Schriftsteller" und dem Arbeiterrat von Budapest tätig ...